Mexikanisches Drogenkartell hackte FBI-Daten – mit tödlichen Folgen
Ein neuer Bericht enthüllt, wie ein Kartell-Hacker Bewegungsdaten eines FBI-Beamten ausspähte und damit Informanten tötete. Die Hintergründe der beispiellosen Sicherheitslücke.
Veröffentlicht am: 29. Juni 2025

Ein beispielloser Sicherheitsvorfall erschüttert die US-Strafverfolgung: Ein mexikanisches Drogenkartell engagierte einen Hacker, um die Bewegungen eines hochrangigen FBI-Beamten in Mexiko-Stadt zu überwachen. Die daraus gewonnenen Daten nutzte das Kartell, um mutmaßliche Informanten zu töten. Dies geht aus einem neuen Bericht des Justizministeriums hervor, der tiefe Einblicke in die digitale Verwundbarkeit von Strafverfolgungsbehörden bietet.
Die tödliche Überwachung des FBI
Der Hacker infiltrierte das Kamerasystem von Mexiko-Stadt und konnte so Personen überwachen, die die US-Botschaft betraten oder verließen. Besonders im Fokus stand der Assistant Legal Attaché des FBI, eine Schlüsselposition in der Zusammenarbeit mit mexikanischen Strafverfolgungsbehörden. Laut dem Bericht gelang es dem Hacker sogar, Anrufdaten und Geolokationsinformationen des Beamten abzugreifen.
Die Folgen der Datenpanne
Die vom Kartell gesammelten Informationen wurden genutzt, um:
- potenzielle Informanten einzuschüchtern,
- Kooperationswillige zu identifizieren und
- in einigen Fällen Zeugen zu töten.
Der Vorfall ereignete sich während der Ermittlungen gegen Joaquín „El Chapo“ Guzmán, den ehemaligen Boss des Sinaloa-Kartells. Die Enthüllungen werfen ein grelles Licht auf die Risiken, die mit der zunehmenden Digitalisierung von Strafverfolgungsmaßnahmen einhergehen.
Die neue Generation der Kartelle
Mit El Chapo im Gefängnis übernehmen jüngere, technisch versierte Drogenbosse die Führung der Kartelle. Ein hochrangiger DEA-Beamter bestätigte, dass die Kartelle mittlerweile über Spezialisten für Kryptowährungen und hochmoderne Überwachungstechniken verfügen. Derek Maltz, ehemaliger kommissarischer DEA-Administrator, betont: „Die Kartelle betreiben ein milliardenschweres globales Unternehmen und setzen ausgeklügelte Technologien ein, um ihre Geschäfte zu optimieren.“
Die existenzielle Bedrohung durch Überwachungstechnologien
Der Bericht des Generalinspekteurs warnt vor den weitreichenden Konsequenzen der technologischen Entwicklung:
- Die allgemeine Verfügbarkeit von Überwachungstechnologien ermöglicht es auch weniger entwickelten Staaten und kriminellen Organisationen, Schwachstellen auszunutzen.
- Die CIA und das FBI sehen darin eine „existenzielle“ Bedrohung für die nationale Sicherheit.
Das FBI arbeitet derzeit an einem strategischen Plan, um die identifizierten Sicherheitslücken zu schließen. Doch die Frage bleibt: Wie können Strafverfolgungsbehörden Schritt halten mit Kartellen, die über die Ressourcen und die Technologie von Großunternehmen verfügen?
Dieser Vorfall markiert einen Wendepunkt in der digitalen Konfrontation zwischen Gesetzeshütern und organisiertem Verbrechen. Die zunehmende Technologisierung der Kartelle stellt eine neue Dimension der Bedrohung dar – eine, die nicht nur die Sicherheit von Beamten, sondern auch von unzähligen Informanten und Zeugen gefährdet.