Revolut plant eigenen Stablecoin – Neobank steigt in den Milliardenmarkt ein
Die Londoner Neobank mit 55 Millionen Kunden prüft die Emission eines Stablecoins. Damit positioniert sie sich im wachsenden Markt für digitale Stablecoins, der durch neue US-Gesetze an Fahrt gewinnt.
Veröffentlicht am: 20. Juni 2025

Die Finanzwelt steht vor einer weiteren disruptiven Wende: Revolut, eine der größten Neobanken der Welt, plant die Einführung eines eigenen Stablecoins. Insider berichten, dass das Londoner Unternehmen bereits Gespräche mit Krypto-Unternehmen führt. Dieser Schritt könnte nicht nur Revoluts Position im Kryptomarkt stärken, sondern auch den gesamten Stablecoin-Sektor aufmischen – ein Markt, der aktuell über 251 Milliarden Dollar schwer ist.
Revoluts Ambitionen im Kryptobereich
Mit über 55 Millionen Privatkunden und 500.000 Geschäftskunden in 160 Ländern ist Revolut bereits ein Schwergewicht im digitalen Bankwesen. Die Neobank, die im März mit einer Bewertung von 48 Milliarden Dollar höher eingeschätzt wurde als Tron und Cardano zusammen, hat ihre Krypto-Aktivitäten in den letzten Jahren systematisch ausgebaut:
- 2024 startete Revolut X, eine Krypto-Börse für den europäischen Markt
- Nun folgt der nächste logische Schritt: ein eigener Stablecoin
- Das Unternehmen bestätigt zwar keine Details, betont aber sein Engagement im Kryptobereich
Warum Stablecoins für Neobanken attraktiv sind
Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert an stabile Währungen wie den US-Dollar gekoppelt ist. Sie bieten mehrere Vorteile für Finanzinstitute:
- Kostensenkung: Deutlich geringere Transaktionsgebühren im Vergleich zu traditionellen Zahlungsnetzwerken
- Schnelligkeit: Nahezu sofortige Abwicklung von grenzüberschreitenden Zahlungen
- Ertragsmöglichkeiten: Die hinterlegten Reserven können Erträge generieren
„Für eine digitale Bank wie Revolut ist die Emission eines Stablecoins eine strategische Notwendigkeit“, analysiert ein Branchenkenner. „Damit können sie das gesamte Ökosystem ihrer Plattform kontrollieren und zusätzliche Einnahmequellen erschließen.“
Der Stablecoin-Markt im Umbruch
Revolut ist nicht allein mit seinen Plänen. Der Markt für Stablecoins erlebt derzeit einen beispiellosen Boom:
- Amazon, Walmart und Expedia prüfen eigene Stablecoins
- Traditionelle Banken wie Bank of America und JP Morgan zeigen Interesse
- Der US-Senat hat mit dem GENIUS Act einen regulatorischen Rahmen geschaffen
Kritiker wie Senatorin Elizabeth Warren warnen jedoch vor den Risiken: „Big-Tech-Stablecoins könnten Kundendaten ausspähen und Wettbewerber verdrängen.“
Was bedeutet das für Kunden und den Markt?
Für Revolut-Kunden könnte ein eigener Stablecoin mehrere Vorteile bringen:
- Nahtlose Integration in das bestehende Bank- und Krypto-Ökosystem
- Geringere Gebühren für internationale Transaktionen
- Mögliche Zinserträge auf Stablecoin-Guthaben
Für den Markt bedeutet der Einstieg eines weiteren großen Players jedoch auch:
- Erhöhter Wettbewerbsdruck auf etablierte Stablecoins wie USDT und USDC
- Potenzielle Fragmentierung des Marktes durch zahlreiche neue Angebote
- Größere regulatorische Aufmerksamkeit und mögliche Verschärfungen
Während die Details von Revoluts Plänen noch unklar sind, zeigt die Entwicklung deutlich: Stablecoins werden zunehmend zum Mainstream – und traditionelle wie digitale Banken wollen sich ein Stück vom Kuchen sichern. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Revolut mit seinem Stablecoin die Erwartungen erfüllen und sich gegen die zunehmende Konkurrenz behaupten kann.